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Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980
Information
Beschreibung des Wertpapieres
Kapitalerhöhung 30.6.1977: 80.000 Inhaberaktien über je 176 Drachmen (Neues Aktienkapital: 84.480.000 Drachmen eingeteilt in 480.000 Aktien Serie K über je 176 Drachmen). Seltene Stücke, Bewertung je nach Stückelung 10-50 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
30.06.1977
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK170b
Dublin Core
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Title
A name given to the resource
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980 (KK170b)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 176 Drachmen - Serie K (25 Anteile). Aktienzertifikate gestückelt in 1 Anteil oder 5, 10 bzw. 25 Anteile über je 176 Drachmen Nennwert. Farben: 1er-Anteil grün, 5er-Anteile braun oder violett, 10er-Anteile braun, 25er-Anteile rot.
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
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f563f8c7fcef5acf8eed8f7eeff6760d
Dublin Core
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Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980
Information
Beschreibung des Wertpapieres
Kapitalerhöhung 30.6.1977: 80.000 Inhaberaktien über je 176 Drachmen (Neues Aktienkapital: 84.480.000 Drachmen eingeteilt in 480.000 Aktien Serie K über je 176 Drachmen). Seltene Stücke, Bewertung je nach Stückelung 10-50 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
30.06.1977
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK170a
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The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980 (KK170a)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 176 Drachmen - Serie K (5 Anteile). Aktienzertifikate gestückelt in 1 Anteil oder 5, 10 bzw. 25 Anteile über je 176 Drachmen Nennwert. Farben: 1er-Anteil grün, 5er-Anteile braun oder violett, 10er-Anteile braun, 25er-Anteile rot.
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
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7aa5deb9137a0c94e520728a8e40a6cf
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980
Information
Beschreibung des Wertpapieres
Kapitalerhöhung 1.8.1972: 50.000 Inhaberaktien über je 176 Drachmen (Neues Aktienkapital: 70.400.000 Drachmen eingeteilt in 400.000 Aktien Serie I über je 176 Drachmen). Seltene Stücke, Bewertung je nach Stückelung 10-50 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
01.08.1972
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK160
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980 (KK160)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 176 Drachmen - Serie I (5 Anteile). Aktienzertifikate gestückelt in 1 Anteil oder 5, 10 bzw. 25 Anteile über je 176 Drachmen Nennwert. Farben: 1er-Anteil grün, 5er-Anteile braun oder violett, 10er-Anteile braun, 25er-Anteile rot.
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/09ffa7cc0d8ba8ade7ec47c4869b2eee.jpg
2df1879e45a408bc35d0328cd2cc1623
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980
Information
Beschreibung des Wertpapieres
Kapitalerhöhung 10.9.1969: 70.000 Inhaberaktien über je 176 Drachmen. (Neues Aktienkapital: 61.600.000 Drachmen eingeteilt in 350.000 Aktien Serie H über je 176 Drachmen). Seltene Stücke, Bewertung je nach Stückelung 10-50 €. Ab 1969 sukzessiver Aktienumtausch wegen der Änderung des Nennwerts von 25 Drachmen auf 176 Drachmen: Ausgabe von einer neuen Aktie gegen drei alte Aktien der Serien A, B und E, Bezugsrecht hierzu.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
10.09.1969
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK150b
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980 (KK150b)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 176 Drachmen - Serie H (10 Anteile). Aktienzertifikate gestückelt in 1 Anteil oder 5, 10 bzw. 25 Anteile über je 176 Drachmen Nennwert. Farben: 1er-Anteil grün, 5er-Anteile braun oder violett, 10er-Anteile braun, 25er-Anteile rot.
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/05816fe0c8713c4bada84876684d650a.jpg
65b833b42bc0b60e62c30ab63b5b896a
Dublin Core
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Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980
Information
Beschreibung des Wertpapieres
Kapitalerhöhung 10.9.1969: 70.000 Inhaberaktien über je 176 Drachmen. (Neues Aktienkapital: 61.600.000 Drachmen eingeteilt in 350.000 Aktien Serie H über je 176 Drachmen). Seltene Stücke, Bewertung je nach Stückelung 10-50 €. Ab 1969 sukzessiver Aktienumtausch wegen der Änderung des Nennwerts von 25 Drachmen auf 176 Drachmen: Ausgabe von einer neuen Aktie gegen drei alte Aktien der Serien A, B und E, Bezugsrecht hierzu.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
10.09.1969
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK150a
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980 (KK150a)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 176 Drachmen - Serie H (5 Anteile). Aktienzertifikate gestückelt in 1 Anteil oder 5, 10 bzw. 25 Anteile über je 176 Drachmen Nennwert. Farben: 1er-Anteil grün, 5er-Anteile braun oder violett, 10er-Anteile braun, 25er-Anteile rot.
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/fa0f6ccdbbaf04b541116ca59e7a7924.jpg
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Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980
Information
Beschreibung des Wertpapieres
Kapitalerhöhung 27.9.1965: 140.000 Inhaberaktien über je 176 Drachmen (Neues Aktienkapital: 49.280.000 Drachmen eingeteilt in 280.000 Aktien Serie E über je176 Drachmen). Seltene Stücke, Bewertung je nach Stückelung 10-50 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
27.09.1965
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK140
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980 (KK140)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 176 Drachmen - Serie E (1 Anteil). Aktienzertifikate gestückelt in 1 Anteil oder 5, 10 bzw. 25 Anteile über je 176 Drachmen Nennwert. Farben: 1er-Anteil grün, 5er-Anteile braun oder violett, 10er-Anteile braun, 25er-Anteile rot.
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/da5d33335713a5add9b7a32d15a34b29.jpg
65b099223cf001bb5aa4bc879a6d5f1e
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980
Information
Beschreibung des Wertpapieres
1962: Rechnerische Umstellung des Nennwertes der Aktien von 25 auf 176 Drachmen. Kapitalerhöhung 20.10.1962: 70.000 Inhaberaktien über je 176 Drachmen (Neues Aktienkapital: 24.640.000 Drachmen eingeteilt in 140.000 Aktien Serie A und Serie B über je 176 Drachmen). Seltene Stücke, Bewertung je nach Stückelung 10-50 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
20.10.1962
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK130c
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980 (KK130c)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 176 Drachmen - Serie B (5 Anteile). Aktienzertifikate gestückelt in 1 Anteil oder 5, 10 bzw. 25 Anteile über je 176 Drachmen Nennwert. Farben: 1er-Anteil grün, 5er-Anteile braun oder violett, 10er-Anteile braun, 25er-Anteile rot.
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/56fcca161a5851c5a8d0c33d8709410d.jpg
0bc0d14a2e36c49473c5321eb91d4a9a
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980
Information
Beschreibung des Wertpapieres
1962: Rechnerische Umstellung des Nennwertes der Aktien von 25 auf 176 Drachmen. Kapitalerhöhung 20.10.1962: 70.000 Inhaberaktien über je 176 Drachmen (Neues Aktienkapital: 24.640.000 Drachmen eingeteilt in 140.000 Aktien Serie A und Serie B über je 176 Drachmen). Seltene Stücke, Bewertung je nach Stückelung 10-50 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
20.10.1962
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK130b
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980 (KK130b)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 176 Drachmen - Serie A (5 Anteile). Aktienzertifikate gestückelt in 1 Anteil oder 5, 10 bzw. 25 Anteile über je 176 Drachmen Nennwert. Farben: 1er-Anteil grün, 5er-Anteile braun oder violett, 10er-Anteile braun, 25er-Anteile rot.
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
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97d3de12f8257daf8d5b147e564d6808
Dublin Core
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Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980
Information
Beschreibung des Wertpapieres
1962: Rechnerische Umstellung des Nennwertes der Aktien von 25 auf 176 Drachmen. Kapitalerhöhung 20.10.1962: 70.000 Inhaberaktien über je 176 Drachmen (Neues Aktienkapital: 24.640.000 Drachmen eingeteilt in 140.000 Aktien Serie A und Serie B über je 176 Drachmen). Seltene Stücke, Bewertung je nach Stückelung 10-50 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
20.10.1962
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK130a
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Title
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Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980 (KK130a)
Description
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Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 176 Drachmen - Serie A (1 Anteil). Aktienzertifikate gestückelt in 1 Anteil oder 5, 10 bzw. 25 Anteile über je 176 Drachmen Nennwert. Farben: 1er-Anteil grün, 5er-Anteile braun oder violett, 10er-Anteile braun, 25er-Anteile rot.
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
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89197bf1153416bcea4a00e418a4f51e
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Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980
Information
Beschreibung des Wertpapieres
Kapitalerhöhung 1.7.1923: 15.000 Inhaberaktien über je 25 Drachmen (Neues Aktienkapital: 1.750.000 Drachmen eingeteilt in 70.000 Aktien über je 25 Drachmen). Farbe: grün bzw. grün-gelb, extrem seltene Stücke, Bewertung: 100-200 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
01.07.1923
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK110b
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980 (KK110b)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 5 x 25 Drachmen. Aktienzertifikate gestückelt in 1 Anteil oder 5 Anteile über je 25 Drachmen Nennwert.
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
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e25df45c60e6005ce00d32ad06440eb7
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980
Information
Beschreibung des Wertpapieres
Kapitalerhöhung 1.7.1923: 15.000 Inhaberaktien über je 25 Drachmen (Neues Aktienkapital: 1.750.000 Drachmen eingeteilt in 70.000 Aktien über je 25 Drachmen). Farbe: grün bzw. grün-gelb, extrem seltene Stücke, Bewertung: 100-200 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
01.07.1923
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK110a
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1907-1980 (KK110a)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 25 Drachmen. Aktienzertifikate gestückelt in 1 Anteil oder 5 Anteile über je 25 Drachmen Nennwert.
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/3a02079a7f84322099d542c48ad7ae75.jpg
40f34764624a2816f0d5da2ec0d20c70
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth)
Information
Beschreibung des Wertpapieres
Kapitalerhöhung 20.6.1922: 15.000 Inhaberaktien über je 25 Drachmen (Neues Aktienkapital: 1.375.000 Drachmen eingeteilt in 55.000 Aktien über je 25 Drachmen). Farbe: grün, extrem seltene Stücke, Bewertung: 100-200 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
20.06.1922
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK100
Dublin Core
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Title
A name given to the resource
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) (KK100)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 25 Drachmen. Aktienzertifikate gestückelt in 1 Anteil oder 5 Anteile über je 25 Drachmen Nennwert.
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/3f01647201d7701467d61e3cb5d77078.jpg
c4e0816033ffa6d5f1070e8109ad3e99
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1890-1907
Information
Beschreibung des Wertpapieres
40.000 Inhaberaktien über je 25 Drachmen ausgegeben 1.10.1907 (Aktienkapital: 1.000.000 Drachmen eingeteilt in 40.000 Aktien über je 25 Drachmen). Farbe: grau, verfügbare Stücke, Bewertung: 20-40 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
01.10.1907
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
Drachmen
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Piräus/ Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK090
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Nouvelle Société Anonyme du Canal de Corinthe (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1890-1907 (KK090)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 25 Drachmen
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/76801b3e6f690d1efae688676a86b8b6.jpg
5139156f478c87068b769a816e63f2b9
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Société Hellénique du Canal de Corinthe (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth)
Information
Beschreibung des Wertpapieres
46.667 hypothekarisch abgesicherte Inhaberobligationen über je 500 französische Goldfranken (23.333.500 Goldfranken), ausgegeben 3.7.1890. Die Anleihe mit 75 Jahren Laufzeit war mit 6% verzinslich. Die Anleihen wurden 1906, 1907 und 1908 in drei Raten mit rund 19 Drachmen je 500 Goldfranken Nennwert abgelöst. Farbe: rot, verfügbare Stücke, Bewertung: 15-50 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
3.7.1890
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
französische Goldfranken
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK080
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Société Hellénique du Canal de Corinthe (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth) (KK080)
Description
An account of the resource
Inhaberobligationen (Obligations au Porteur) über je 500 französische Goldfranken
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/96952b71bbe98fe8a9a2fb307cd5aec5.jpg
42785c9926f7c7a021d2b7d9c460b15a
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Société Hellénique du Canal de Corinthe (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1890-1907
Information
Beschreibung des Wertpapieres
60.000 Besserungsscheine ohne Nennwert, ausgegeben 11.6.1890, zur Entschädigung der Altobligationäre der Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe in Liquidation. Farbe: grün, sehr seltene Stücke, Bewertung: 40-120 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
11.6.1890
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
französische Goldfranken
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK070
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Société Hellénique du Canal de Corinthe (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1890-1907 (KK070)
Description
An account of the resource
Besserungsscheine (Parts de Fondateur) von 1890
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/b46fdb7b3378fcbab61836e3fd25724c.jpg
d6bbfe11868330bb9a0cf745519ebb47
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Société Hellénique du Canal de Corinthe (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1890-1907
Information
Beschreibung des Wertpapieres
60.000 Besserungsscheine ohne Nennwert, ausgegeben 11.6.1890, zur Entschädigung der Altaktionäre der Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe in Liquidation. Farbe: gelb, sehr seltene Stücke, Bewertung: 40-120 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
11.6.1890
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
französische Goldfranken
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK050
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Société Hellénique du Canal de Corinthe (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1890-1907 (KK050)
Description
An account of the resource
Besserungsscheine (Parts de Fondateur) von 1890
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/409cae95e75d9b01c8f4bcf4af57f02b.jpg
dee78ed6d0a990543b9e8d183e619425
Dublin Core
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Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Société Hellénique du Canal de Corinthe (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1890-1907
Information
Beschreibung des Wertpapieres
10.000 Inhaberaktien über je 500 französische Goldfranken, ausgegeben 11.6.1890. Farbe: grün, seltene Stücke, Bewertung: 30-60 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
11.6.1890
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
französische Goldfranken
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Athen
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Griechenland
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK040
Dublin Core
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Title
A name given to the resource
Société Hellénique du Canal de Corinthe (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth) 1890-1907 (KK040)
Description
An account of the resource
Inhaberaktien (Actions au Porteur) über je 500 französische Goldfranken
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/624b3a083de8e42deb416d1332a426af.jpg
5fbb59665369be9333e272a42a67a119
Dublin Core
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Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) 1882-1890
Information
Beschreibung des Wertpapieres
60.000 Inhaberobligationen über je 500 französische Goldfranken, ausgegeben 8.3.1888. Die mit 30.000.000 Goldfranken geplante Anleihe war mit 6% verzinslich, Zinstermine: 1. Oktober und 1. April. Die Obligationen sollten zu 500 Goldfranken innerhalb von 75 Jahren (ab 1. März 1891 bis 1965) zurückgezahlt werden. Lediglich 10.000.000 Goldfranken dieser Emission wurden platziert. Die Obligationen tragen in der Regel die Zinskupons No. 4 (1.4.1890) bis No. 52 (1.4.1914). Drei Zinskupons vom 1.10.1888 bis zum 1.10.1889 wurden bedient. Farbe: grün, seltene Stücke, Bewertung: 30-80 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
8.3.1888
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
französische Goldfranken
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Paris
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Frankreich
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK030b
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) 1882-1890 (KK030b)
Description
An account of the resource
Inhaberobligationen (Obligations au Porteur) über je 500 französische Goldfranken - Bild mit Kupons
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/85d4ea3f487213ae6d8017c0ce1f0669.jpg
8463f5efd27f98331d5a20fe3df4504f
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) 1882-1890
Information
Beschreibung des Wertpapieres
60.000 Inhaberobligationen über je 500 französische Goldfranken, ausgegeben 8.3.1888. Die mit 30.000.000 Goldfranken geplante Anleihe war mit 6% verzinslich, Zinstermine: 1. Oktober und 1. April. Die Obligationen sollten zu 500 Goldfranken innerhalb von 75 Jahren (ab 1. März 1891 bis 1965) zurückgezahlt werden. Lediglich 10.000.000 Goldfranken dieser Emission wurden platziert. Die Obligationen tragen in der Regel die Zinskupons No. 4 (1.4.1890) bis No. 52 (1.4.1914). Drei Zinskupons vom 1.10.1888 bis zum 1.10.1889 wurden bedient. Farbe: grün, seltene Stücke, Bewertung: 30-80 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
8.3.1888
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
französische Goldfranken
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Paris
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Frankreich
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK030a
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) 1882-1890 (KK030a)
Description
An account of the resource
Inhaberobligationen (Obligations au Porteur) über je 500 französische Goldfranken - Bild ohne Kupons
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth
-
https://www.wertpapiermuseum.de/files/original/f0d0bb5891e7a94482e8908500c02aba.jpg
cbe7c555fc5f243f517c3cdc01d8ec53
Dublin Core
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Title
A name given to the resource
<strong>Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth</strong>
Description
An account of the resource
<p>Diese Ausstellung des EDHACs dokumentiert die „Historischen Wertpapiere“ des griechischen Kanals von Korinth aus dem Zeitraum 1882-1977. Weiterhin enthält die Ausstellung einen in Buchform gehaltenen, finanzhistorischen Bericht über den Bau und den Betrieb des geschichtsträchtigen Korinther Kanals.</p>
<p><strong>Der Kanal von Korinth</strong></p>
<p>Nur Wenige wissen, dass der griechische Kanal von Korinth so etwas wie das unbeachtete Patenkind der Suezkanal- bzw. Panamakanal-Gesellschaft ist. Die Patenschaft hatte seinerzeit der französische Suezkanalerbauer Graf Ferdinand de Lesseps.</p>
<p>Der Kanal von Korinth verbindet seit 1893 den Saronischen Golf mit dem Korinthischen und verkürzt damit die Fahrt von der Adria und dem Ionischen Meer zur Ägäis um 320 Kilometer (rund 200 Seemeilen). Der Seekanal durchbricht die Landenge des Peleponnes und der Landschaft Megaris in 6,3 km Länge, ist 24 m breit und bis zu 8 m tief. Der Gedanke, die beiden Meere zu verbinden, liegt mehr als nahe, und so fasste schon in der Antike der Tyrann Periandros (6. Jahrhundert vor Christus) diesen Plan. Er scheiterte an den technischen Schwierigkeiten ebenso wie der römische Kaiser Nero, der im Jahre 67 nach Christus mit einem goldenen Spaten den ersten Stich tat. Das Restliche überließ er 6.000 Sklaven aus Judäa. Wegen revolutionärer Umtriebe im eigenen Land konnte er sich um das Werk nicht weiter persönlich kümmern. So wurde das Projekt schließlich aufgegeben.</p>
<p><a title="Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_sub1882.jpg" target="_blank">» Aktienprospekt des Comptoir d`Escompte de Paris von 1882</a></p>
<p>Die weitere Entwicklung bis zur Kanaleröffnung nahm – so ungewöhnlich das klingt – ihren Anfang in Panama: 1876 bis 1878 untersuchte der ungarische General Istvan Türr (1825-1908) – ein naturalisierter Italiener und Freund von Ferdinand de Lesseps – zusammen mit dem Kapitänleutnant Lucien Napoléon Bonaparte Wyse im Auftrag der „Société Civile Internationale du Canal Interocéanique du Darien (Türr-Syndikat)“ die Kanalroute über den Isthmus von Panama. Dem Türr-Syndikat gehörten neben Türr und seinem Schwager Wyse, der Bankier Baron Jacques de Reinach sowie weitere hohe französische Würdenträger an. Ein junger Landsmann Türr`s, der ungarische Ingenieur Béla Gerster (1850-1923) begleitete die Expeditionen. 1876 vereinbarte Türr für das Syndikat mit der Regierung von Kolumbien einen Konzessionsvertrag über 99 Jahre für den Bau eines Kanals über den Isthmus von Panama, zahlbar mit 750.000 Francs bis 1882. Wyse gelang es 1879 im Rahmen des Internationalen Kongresses der Société de Géographie in Paris, diesen Vertrag für 10 Mio. Francs an Ferdinand de Lesseps und seine zu gründende <strong>Compagnie Universelle du Canal Interocéanique de Panama</strong> – die Lesseps`sche Panamakanal-Gesellschaft – zu verkaufen. Das Türr-Syndikat und der General profitierten davon enorm.</p>
<p><a title="Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_ob_70448d_imgp4489.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau mit Eisenbahnbrücke</a></p>
<p><a title="Kanal im Bau" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_kanal_bruecke.jpg" target="_blank">» Kanal im Bau</a></p>
<p>1880 lernte General Türr in Aachen den Gouverneur der griechischen Nationalbank Marc Rénieri kennen. Beide diskutierten die Möglichkeit eines Kanalprojekts bei Korinth. Rénieri bot Türr die Konzession für diesen Kanal an, auf der Basis eines 1869 vom griechischen Parlament erlassenen Konzessionsgesetzes. Türr investierte sein mit der Panamakanalkonzession gewonnenes Geld und beauftragte den Ingenieur Béla Gerster mit einer Machbarkeitsstudie für einen Kanal über die Landenge von Korinth. Gerster untersuchte 1880 die Kanalroute, kam zu positiven Ergebnissen und schloss bereits 1881 in Athen für Türr mit der griechischen Regierung einen Konzessionsvertrag zum Bau und Betrieb eines Seekanals ab (Laufzeit 99 Jahre, Baubeginn innerhalb von 18 Monaten, geplante Fertigstellung bis 1887).</p>
<p><a title="Aktie 1882" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0707.jpg" target="_blank">» Aktie 1882</a></p>
<p>Mit einem Konsortium um den Bankier de Reinach gründete Türr 1882 mit einem Aktienkapital von 30 Mio. französischen Goldfranken die <strong>Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe</strong> (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) mit Sitz in Paris. Die Gesellschaft übernahm von Türr die Konzession. Türr wurde Präsident der Kanalgesellschaft. Das Klima für den Börsengang der Gesellschaft war zu diesem Zeitpunkt äußerst günstig, da der Kurs der Suezkanal-Aktien in ungeahnte Höhen geschnellt war und sich die Spekulanten um die 1880 emittierten Panamakanal-Aktien geradezu schlugen. So erstaunt es nicht, dass die im Mai 1882 herausgegebene 60.000 Aktien der Kanalgesellschaft fünfmal überzeichnet wurden. 6 Mio. Goldfranken wurden von Griechen gezeichnet, der Rest der Aktien wurde in Frankreich platziert.</p>
<p>König Georg I von Griechenland tat gleichzeitig den ersten Spatenstich zum Bau des Kanals entlang der antiken Trasse des Kaisers Nero. Gerster war der Bauleiter am Kanal. 1887 waren 2.100 Arbeiter am Kanal beschäftigt. Kapitalbedarf stellte sich in diesem Jahr ein, da die Gruppe des berüchtigten Pariser Bankiers de Reinach sehr „großzügig“ mit den Geldmitteln der Gesellschaft gewirtschaftet hatte. Eine 6%ige Anleiheemission über 30 Mio. Goldfranken sollte deshalb im Mai 1888 in Paris begeben werden. Ein unglücklicher Zeitpunkt, da zur gleichen Zeit die Panamakanal-Gesellschaft fallierte. So wurden beim Börsengang lediglich 10 Mio. Goldfranken eingesammelt. Im Februar 1890 war die Gesellschaft dann endgültig zahlungsunfähig. Die Arbeiten wurden eingestellt, 8.2 Mio. Kubikmeter Erdreich und Fels hatte man ausgeschachtet, 2.6 Mio. Kubikmeter waren noch auszugraben.</p>
<p><a title="Obligation 1888" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_los0658.jpg" target="_blank">» Obligation 1888</a></p>
<p>In dieser kritischen Situation initiierten griechische Patrioten 1890 in Athen die Gründung der mit einem Kapital von 5 Mio. Goldfranken ausgestatteten Auffanggesellschaft <strong>Société Hellénique du Canal de Corinthe</strong> (Griechische Gesellschaft des Kanals von Korinth). Der Konkursverwalter der alten Kanalgesellschaft übertrug die Konzession auf die neu gegründete Kanalgesellschaft. Anteilseigner und Gläubiger der alten Gesellschaft erhielten für ihre notleidenden Wertpapiere Besserungsscheine. 1893 wurde der Kanal durch die neue Gesellschaft fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.</p>
<p>1907 wurde auch die neue Gesellschaft liquidiert und in die in Athen ansässige Betriebsgesellschaft <strong>Nouvelle Société du Canal de Corinthe</strong> (Neue Gesellschaft des Kanals von Korinth) überführt. 1980 wurde der Betrieb des Kanals in die staateigene Corinth Canal Company überführt, 2001 der Betrieb privatisiert. Heute durchfahren rund 12.000 Schiffe jährlich den Kanal.</p>
<p><a title="Der Korinther Kanal heute" href="http://www.wertpapiermuseum.de/museum_bilder/kk_schifim%20kanal.jpg" target="_blank">» Der Korinther Kanal heute</a></p>
<p>Der folgende Bericht über die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth wird durch einen Katalogteil abgerundet. Er erschließt alle von 1882 bis 1977 ausgegebenen Wertpapierzertifikate der drei Gesellschaften als Sammelgebiet. Der Bericht wendet sich an den Sammler alter Wertpapiere, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist, und an jeden, der sich für die Hintergründe dieses Teils der Finanzgeschichte interessiert.</p>
<p><strong>Die ausführliche und spannende Finanzgeschichte des Kanals von Korinth lesen Sie hier.<br />Bitte Link klicken (pdf-Datei):</strong></p>
<p><strong><a title="Finanzgeschichte des Kanals von Korinth" href="http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf" target="_blank">http://www.nonvaleurs.de/pdf/kk.pdf</a></strong></p>
<p><strong>Besuchen Sie unser eWertpapiermuseum des EDHAC, um die bis heute bekannt gewordenen Wertpapieremissionen aus dem Zeitraum 1882-1977 zu studieren.</strong></p>
<h3>Über den Initiator der Ausstellung</h3>
<p>Initiator der Ausstellung <strong>„Finanzgeschichte des Kanals von Korinth“</strong> ist Hans-Georg Glasemann. Er ist Fachautor und Sachverständiger für „Historische Wertpapiere“ und publiziert seit 1980 Bücher und Fachbeiträge auf diesem jungen Sammelgebiet, das in den letzten Jahrzehnten einen beispielslosen Aufschwung erlebt hat.</p>
Korinth
Die Finanzgeschichte des Kanals von Korinth
Emittent
Herausgeber des Wertpapieres
Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) 1882-1890
Information
Beschreibung des Wertpapieres
4.000 Gründeranteile auf den Inhaber ohne Nennwert, ausgegeben 21.6.1882. Die Gründeranteile hatten Anspruch auf 20% des Reingewinns der Gesellschaft. Farbe: grau, sehr seltene Stücke, Bewertung: 60-180 €.
Datum
Ausgabedatum, z.B. 21.3.1922
21.06.1882
Währung
Währung des Wertpapieres, z.B. Peseten, Gulden
französische Goldfranken
Ort
Ort des Wertpapieres, z.B. Valencia, Paris
Paris
Land
Land des Wertpapieres, z.B. Spanien, Frankreich
Frankreich
Nummer
Eindeutige Nummer des Wertpapieres, z.B. MF001
Sollte dem Dateinamen der Abbildung entsprechen, z.B. mf001.jpg
KK020
Dublin Core
The Dublin Core metadata element set is common to all Omeka records, including items, files, and collections. For more information see, http://dublincore.org/documents/dces/.
Title
A name given to the resource
Société Internationale du Canal Maritime de Corinthe (Internationale Gesellschaft des Seekanals von Korinth) 1882-1890 (KK020)
Description
An account of the resource
Gründeranteile auf den Inhaber ohne Nennwert (Parts de Fondateur au Porteur)
Historische Wertpapiere
Kanal von Korinth
Korinth